GH

Selbsthilfegruppe
Verwaiste Eltern Coburg

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Unsere Sterne

Die Leute haben Sterne, aber es sind nicht die gleichen. Für die einen, die reisen, sind die Sterne Führer. Für andere sind sie nichts als kleine Lichter.

Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.

Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!

Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst immer mein Freund sein. Du wirst Lust haben, mit mir zu lachen. Und du wirst manchmal dein Fenster öffnen, gerade so, zum Vergnügen... Und deine Freunde werden sehr erstaunt sein, wenn sie sehen, dass du den Himmel anblickst und lachst.
Auszüge aus „Der kleine Prinz“ von A. De Saint-Exupery

Unsere Sterne haben
einen Namen
eine Geschichte
und ein Gesicht
 

 

 

 

Alexej  *10.03.1977   †28.03.2009

Andre

Alexej wurde in Russland geboren. Er konnte gar nicht warten bis die Zeit der Geburt kam. Er erblickte vier Wochen früher die Welt und zwar 2 000 km von zuhause im Wolgagebiet bei seinen Großeltern.
Alexej wohnte mit seinen Eltern in einer landschaftlich schönen Gegegend in der Nähe von Moskau mit herrlichen Wäldern und Seen.
Alexej besuchte sehr oft Oma und Opa väterlicherseits, die an ihrem Wohnort wohnten. Er war sehr intelligent, konnte wunderbar Malen und auf der Gitarre spielen. Jede Arbeit konnte er korrekt ausführen. Er war zwei Jahre in der Armee, konnte als Techniker Auto- und Motorräder reparieren, war Dachdecker und alle Arbeiten konnte er gut machen.

Im Jahr 2005 stellte die Familie Ausreiseantrag nach Deutschland, wo die Oma mütterlicherseits schon wohnte. Alexej war damals 28 Jahre alt. Es fiel ihm sehr schwer von zuhause wegzugehen, da er eine Freundin hatte, die nicht mitgehen wollte. Nach langen inneren Kämpfen ging er doch mit der Mutter nach Deutschland.

Ebersdorf war die erste Station in Coburg. Es folgte Coburg und später ein Wohnheim in Bayreuth. Auch hier hat er sich gut eingelebt, machte Kurse beim Arbeitsamt und lernte eine junge Frau kennen und lieben. Die Freundin lebte in Hamburg. Alexej wollte mit ihr eine Familie gründen, sie erwartete ein Kind.

Leider kam es nicht mehr dazu, da Alexej auf der Straße in Bayreuth von einem drogenkranken Mann erstochen wurde.
Der einzige Sohn musste sein Leben lassen. Eine Welt brach zusammen.

An dem Scherbenhaufen schneide ich mich immer wieder mal. Etwas Licht sehe ich durch meine Enkeltochter, die viele gute Eigenschaften ihres Papas geerbt hat.

André   *17.07.2002   †18.09.2005

Mein wertvollster Schatz André

Am 17.07.2002 hast du gesund das Licht der Welt erblickt. Dieser Tag war für uns Eltern der schönste unseres Lebens.
Drei wunderschöne Jahre durften wir zusammen mit dir verbringen, bis am 18.09.2005 für uns die Finsternis herein brach.
Dein junges Leben hat plötzlich aufgehört zu sein. Wir, die zurück bleiben, können vor Schock nicht einmal schreien.

Dein Leben wurde dir durch Ärztepfusch genommen. Vier andere Kinder haben durch dich ein zweites Leben bekommen. Du warst noch so jung und so stark und voller Tatendrang, für die geretteten Leben sagen wir dir ganz lieb unseren Dank.

Du hast mir, deiner Mami in der kurzen Zeit soviel Liebe geschenkt und mir gelernt, was wirklich wichtig ist im Leben. Nicht Geld, Karriere, Firma oder sonst irgendein Gut – nein, was einzig und alleine zählt, ist die uneingeschränkte Liebe. Das Band der Liebe zwischen uns beiden, mein Sohn, wird niemals enden. Ich sehe dich nicht mehr, aber ich spüre dich ganz deutlich in meinem Herzen. Ich schließe meine Augen und fühle, du bist ganz nah bei mir.

Ich bin sehr stolz auf dich und möchte dir auf diesem Weg noch einmal danke sagen, dass du uns als Eltern ausgesucht hast, mit denen du deine kurze Zeit hier auf Erden verbringen wolltest.

André, ich kann dir die Frage nach dem „Warum“ nicht beantworten, aber eines weiß ich ganz genau:
Du lebst in meinem Herzen. Du lebst in mir.
Deine Liebe wird immer bei mir sein und mich beschützen.
Niemand kann mir meine Erinnerungen nehmen.
Niemand die bedingungslose Liebe zu dir zerstören.

Ich würde alles dafür geben, dich noch einmal in die Arme nehmen zu können um dir zu sagen:
Ich liebe dich so sehr!

deine Mami

Andre

Angelika Kohles   *14.04.1968   †27.03.1973

Angelika

Angelika kam mit einem schweren Herzfehler auf die Welt,
trotzdem war sie ein fröhliches Kind, ging gerne in den Kindergarten und war der Liebling der Erzieherinnen. Mit kleinen Trixs überraschte  sie uns immer wieder.  Lernte vom Erzählen her, kleine Pixi-Heftchen auswendig. Ihr Lieblingsheft war die – Hexe Haselzahn -.
Nach vielen Herzkathetern und anderen Untersuchungen bekam sie auch noch zwei Abzesse im Gehirn. Doch glücklicherweise konnten diese  entfernt werden, ohne dass  Angelika einen Schaden davon getragen hatte.
Große Chancen setzten wir auf die Majo-Klinik in Amerika. Doch auch die hätte Angelika nicht helfen können. 
Das Glück war nicht hold mit ihr. Einen Tag bevor wir sie hätten abholen können, verstarb sie bei einem Toilettengang an einer Embolie im Gehirn.
Hilflosigkeit breitete sich bei  uns aus.
Wollten wir doch gerne Kinder haben, so hatten wir nun beide Kinder in die Hände des Todes legen müssen.

Annika   *05.08.1997   †22.10.2008

Annika, genannt „Mäusel“
Unser Mädchen wurde am 05.08.1997 geboren und war von Anfang an ein fröhliches Kind, selbst als Baby weinte sie nicht, sondern lächelte immer. Auch als Kleinkind war es eine Freude ihr herzhaftes Lachen zu hören. Sie wurde sogar als „Wunderkind“ bezeichnet, da sie mit 4 Jahren schon lesen und schreiben konnte. Uns wurde eine Hochbegabten Schule empfohlen, was wir jedoch ablehnten, da wir uns nicht vorstellen konnten unseren Sonnenschein die ganze Woche nicht zu sehen. Annikas Eigenschaften reichten von fröhlich, liebevoll, intelligent, musikalisch, begabt, anschmiegsam, hilfsbereit bis zu kritisch, bestimmend und genau.
Sie liebte Tiere, Pflanzen, das Spielen mit den Kindern in unserer Straße, Akkordeon spielen, Singen, Gameboy u. Computer spielen und vor allem Lesen. Lehrerin werden und 3 Kinder haben, das war ihr Lebensplan.

Annika

Annika war immer eine der besten Schülerinnen bis sie im Gymnasium langsamer wurde, ihr das Lernen schwerer fiel und sie sich im Sport sehr auffällig bewegte. Beim Kinderarzt haben wir diese Probleme immer wieder angesprochen, was ständig mit „unsportlich“ abgetan wurde. Auf unser Drängen hin bekamen wir dann einen Termin zu einer gründlichen Untersuchung in der Kinderklinik Erlangen.
Am 11.07.08 hatten wir nach einem MRT die Diagnose „Hirntumor“. Es brach für uns die Welt zusammen, doch man beschrieb uns die 3 OP`s, die nötig waren und sagte, dass wir in 14 Tagen wieder zu Hause sind. Der Professor erklärte Annika, dass sie am gleichen Tage noch operiert werden muss. Sie sagte:“ Was wäre denn gewesen, wenn man den Tumor nicht festgestellt hätte?“, dann wärst du in 2 Tagen, 2 Wochen oder vielleicht 2 Monaten ins Koma gefallen, antwortete der Arzt“. „Hätten wir lieber gewartet, dann hätte ich nichts gespürt“ sagte sie. Wie oft ich daran zurück denke, wie recht sie hatte, kann man sich gar nicht vorstellen.
Nach der 1.OP bei der eine Außenableitung (Katheder für Nervenwasser) gelegt wurde ging es ihr super gut, auch die 2. OP, die 7 Stunden dauerte, hat sie sehr gut verkraftet, es war die Tumor Bestimmung -  GUTARTIG, wir waren so glücklich! Die 3. OP war am 22.07, dabei wurde ein sogenannter Shunt verlegt, der den Ablauf des Liquors gewährleistete. Annika kam am 24.07. von der Intensiv- auf Normalstation, da alles bestens verlaufen ist. Am Nachmittag stellte man jedoch fest, dass die Blutwerte erhöht sind und sie Temperatur hatte, der Shunt hatte sich infiziert, also wieder Intensivstation und Shunt entfernen. Sie hatte sich eine Meningitis (Hirnhautent-zündung) bis hin zur Stammhirnentzündung geholt. Annika war überaus tapfer und geduldig, obwohl sie  7 mal am Kopf operiert wurde, da die Außenableitung immer wieder verstopfte und deshalb keine neue Shuntverlegung möglich war. Es ist alles schief gelaufen, was nur schief laufen konnte. Plötzlich (nach 70 Tagen Intensivstation = der Horror) hieß es, sie braucht doch keinen Shunt und es ist eine längere REHA wichtig, da Annika völlig Wesens verändert war und es ihr psychisch und körperlich sehr schlecht ging. Diese REHA ab 13.10.08 konnten wir nicht antreten, da man der Meinung war man müsse Annika am 08.10. noch mal operieren, weil sich ihr Zustand zusehends verschlechtert. Nach dieser 11.OP befand sich unsere Mäusel in einem Koma ähnlichen Zustand und konnte sich nicht mehr kontrolliert bewegen. Am 10.10. sagte man uns, dass es Annika so schlecht geht, dass sie sterben wird. Worte, die man nicht glauben will und kann. Am 22.10.08 verstarb unsere über alles geliebte Tochter. Die Ärzte konnten oder wollten uns nicht sagen an was sie letztendlich gestorben ist. Ich weiß nicht , ob sie uns in den letzten Tagen gehört und wahrge- nommen hat, aber ich hoffe es sehr. Wir konnten bis  zur letzten Sekunde bei ihr sein,ihr die Hand halten und sie umarmen und drücken. Sehr sehr lange durften wir Abschied nehmen, sie waschen, anziehen und für die letzte Reise hübsch machen.
Sie war so tapfer, doch es wurde nicht belohnt!

            Annika, mein Mausezahn ich liebe dich, werde dich niemals vergessen und hoffe, dass wir uns wieder sehen.
Du warst, bist und bleibst für uns immer etwas ganz besonderes!
-Deine Mama  -

            Liebe Mäusel die Zeit mit Dir war die schönste in unserem Leben
- Dein Papusili (Papi) -

            Man wird dich nie vergessen und sich immer an die schönen Momente erinnern
- Dein Bruder -

Bettina Kohles   *07.04.1971   †08.04.1971

Bettina

Bettina war unser Wunschkind und sollte für Angelika die kleine Weggefährtin werden. Angelika freute sich schon auf ihr Geschwisterchen und streichelte ganz lieb meinen dicken Bauch. Dann endlich kam die Geburt.
Doch Bettina kam sehr schnell und die Ärzte waren zu langsam. Die Nabelschnur schlang sich bei der Geburt zweimal um den Hals und auch vor Mund und Nase. 
Und so erstickte unser Hoffnungskind bei der Geburt. Sie wurde lange , eigentlich zu lange reanimiert. Doch einen Tag später verstarb sie im Klinikum in Coburg. Mein Mann durfte nicht zu ihr und ich lag 2 km entfernt in der Frauenklinik.
Man nahm uns ein Kind dessen Wesen wir nie kennenlernen durften.
Hölle auf Erden, keine Gesichtszüge, keine Haarfarbe, kein Ansehen unseres geliebten Kindes.
- Nichts - .

Celine †1997  und  Alina †2000

1997: 15 Wochen lang waren wir glücklich, dass unser erstes Kind unterwegs war.
Dann kam der 26. September – das Herz schlug nicht mehr. Sie war in mir gestorben, ohne dass ich es merkte. Sie heißt Celine.

2000: Wieder waren wir so glücklich und frohen Mutes. Doch am 6. Juli schlug auch ihr kleines Herz nicht mehr. Ich hatte unbemerkt einen Plazentainfarkt, der zum Tod führte. Sie heißt Alina.

Sie haben in mir gelebt, aber niemand hat sie leben sehen. Sie waren tot, bevor sie an dieser Welt teilhaben konnten. Ich habe so viele Gedanken an sie
– damals und heute -
und doch wenig Erinnerung. Ich habe sie gefühlt, aber nicht berührt. Man hat sie genommen, ohne dass ich ihnen  Auf wiedersehen sagen konnte.
Sie sind meine zwei Engel, die tief in meinem Herzen mich berühren.

Seit einigen Jahren besuche ich die Selbsthilfegruppe, die mich auf meinem Trauerweg begleitet. Der Austausch mit Betroffenen gibt mir Raum und Zeit über die toten Kinder zu reden. Nach einer Weile habe ich auch die Kraft gefunden, für andere Betroffene da zu sein und das Leid mit ihnen zu teilen.
Im Herbst 2000 haben wir Bäume für unsere Kinder im Regenbogenwald am Bismarckturm gepflanzt. Hier haben wir einen Ort für unsere Trauer, aber auch einen Ort der Hoffnung auf neues Leben.

Alina + Celine

Emily Victoria   *20.06.2000   †20.06.2000

Emily

Wir waren eine glückliche Familie. Die Geburt unseres dritten Kindes stand bevor. Am 20. Juni 2000 fuhr mich mein Mann ins Klinikum. Wir waren gespannt was es werden würde. Die üblichen Routine Untersuchungen ergaben nichts Außergewöhnliches. Plötzlich kam Hektik auf als die Herztöne unregelmäßig wurden.
Es wurde ein Not-Kaiserschnitt eingeleitet. Der Wettlauf mit der Zeit begann.

Als ich, noch ganz benommen von der Narkose erwachte, saß mein Mann bei mir und weinte.
Ich dachte, es ist ein böser Traum, als er mir sagte, dass unsere kleine Tochter nach der Geburt gestorben ist.
Die Gedanken drehten sich im Kreis. Das kann doch nicht wahr sein, nicht bei uns!
In mir war innerlich auch alles tot. Wo war Gott in diesem Moment? Ohne die Hilfe von guten Freunden, Gesprächen bei einem Psychologen und vielen Abenden in der Gruppe Verwaister Eltern, hätte ich es nicht geschafft, wieder nach vorne zu blicken.
Ganz langsam habe ich wieder Mut zum Weiterleben gefasst. Dabei haben mir mein Mann und meine zwei großen Töchter geholfen. Die Sehnsucht nach einem Kind war so groß, dass ich nach zwei Jahren erneut schwanger wurde.

Unser viertes Kind -Nele- wurde im Juli 2003 geboren. Etwas zu früh, aber gesund konnte ich sie in die Arme schließen. Sie ist mein kleiner Engel geworden. Ich darf wieder viel Liebe erfahren und der Glaube an Gott kam zurück. Ich spüre Dankbarkeit und Hoffnung in die Zukunft.
Ich hätte nie gedacht, dass sich aus soviel Leid neue Wege öffnen und hinter dem Schmerz Gutes verbirgt. Wenn am abendlichen Sternenhimmel ein Stern besonders hell leuchtet, zeig ich ihn Nele und wir wissen, es ist unsere Emily.
Sie ist immer da – manchmal unsichtbar – wie die Sterne

Fabian   *26.05.1986   †25.07.2007

FABIAN war ein sportlicher, junger, dynamischer Mann. Er saß viel am Computer und studierte Informatik.
Er liebte die Party ,seine vielen Freunde, den Sport und die Natur.
Mit dem Motorrad seiner Träume fuhr er am Jacobstag, dem 25.07.07 nach Thüringen ins Schwarzatal. Es sollte seine letzte Fahrt sein. Er kehrte nicht mehr zurück zu uns.

Er fuhr in die Sonne – nun ist er im Licht.
Dieses Jahr – 2010 – ist das Jacobsjahr. Es jährt sich der Todestag des „Hl. Jacob“.
Es ist ein Sonntag.
Am gleichen Tag – auch einem Sonntag – trauern wir um Fabian.

Er ist uns immer sehr nahe – in Liebe!

Fabian

Jannik   *26.10.1996   †17.03.2007

Am 26.10.1996 wurde uns ein gesunder Junge geschenkt. Jannik kam an einem Samstag im Klinikum Coburg zur Welt. Er durfte nur 10 Jahre bei uns bleiben und diese Jahre waren für uns die Wundervollsten, die man sich vorstellen konnte.

Jannik war ein Kind, das immer erst an die Anderen und dann erst an sich selbst dachte. Er hatte viel zu geben an Liebe, Wärme, Zuneigung, Fröhlichkeit, Freude und hatte auch immer ein Lächeln auf seinen Lippen. Er konnte sich auch über Kleinigkeiten so richtig freuen.

Janniks großes Hobby war das Fußballspielen – entweder mit seinen Mannschafts-Kollegen im Verein oder zu Hause im großen Fußballgarten mit seinem jüngeren Bruder Julian. Ihm war es dabei nicht so wichtig ein Fußballspiel zu gewinnen, sondern Spaß mit seinen Freunden und Julian zu haben. Für Jannik bedeutete es das Größte, zusammen mit seinen Eltern und Bruder Julian Zeit gemeinsam zu verbringen. Sei es bei den schönen Urlauben, beim Fußballspielen, beim Uno-, Rommee- oder Mau-Mau-Karten. Er konnte seine Vorfreude nicht verbergen, wenn man etwas Besonderes mit ihm unternahm. So begleiteten wir ihn bei einer Führung in die Allianz-Arena, bei einem Fußballspiel des FC Bayern München gegen FC Nürnberg, bei Tierpark-Besuchen und vielen Ausflügen in Freizeitparks. Ein nächster Besuch eines Bundesliga-Spieles war schon geplant und die Karten hierzu bestellt. Doch leider verstarb Jannik am 17.03.2007 an einem heimtückischen Virus, der kein weiteres Eingreifen mehr möglich machte.

Lieber Jannik, du fehlst uns so unsagbar sehr! Alles ist so schwer ohne dich! Die Leichtigkeit, mit der du uns mitgezogen hast, ist dahin. Aber wir glauben fest daran, dass du in manchen Situationen ganz nah bei uns bist, uns dann zur Seite stehst und uns Mut gibst.

Wir werden uns wiedersehen,
in Liebe, Anja, Werner und Julian Ludwig

Jannik

Jürgen Heß   *10.12.1969   †10.06.2015

Jürgen war ein liebenswerter Junge, der uns viel Freude bereitete. Er war hilfsbereit und lebensfroh. Im Alter von 45 Jahren endete sein Leben nach kurzer schwerer Krankheit. Er durchlebte Höhen und Tiefen. In seiner eigenen kleinen Familie hat er die Erfüllung seiner Wünsche gefunden. Der absolute Höhepunkt für ihn war die Geburt seiner Tochter Nina im Jahr 2012. Sie ist ihm mit ihrem sonnigen Gemüt in ganz vielen Dingen ähnlich und ein Geschenk für uns alle. Nina liebt den Regenbogen genauso wie Jürgen.

Viele Wochenenden verbringt sie bei uns, Oma und Opa. Sie malt schöne bunte Bilder mit einem Regenbogen für ihren Papa. Die Bilder werden ins Fenster gestellt, damit die Engelchen in der Nacht sie für den Papa holen. Sie geht ganz ungezwungen aber behutsam und altersgemäß den Trauerweg mit uns. Überall ist der Papa dabei. Sie pflückt herrliche Wiesensträuße in den Farben des Regenbogens für ihren Papa. Damit wird dann sein Grab geschmückt.

Der Tod von unserem einzigen Sohn hat uns untröstlich und fassungslos gemacht. Unsere Hoffnung ist, dass wir uns in naher Zukunft hinter dem Regenbogen wieder treffen werden. Bis dahin müssen wir das beste aus unserem Leben machen. Nina wird uns dabei helfen, den Schmerz zu lindern. Auch du, lieber Jürgen bist bei uns, selbst wenn wir dich nicht sehen können.

Der Spruch: Zeit heilt alle Wunden – trifft wohl kaum zu. Die Wunden einer verwaisten Mutter heilen nicht – niemals!

Gisela Heß

Jürgen

Nico   *19.10.2005   †18.05.2008

Nico

Unser Sonnenschein Nico trat am 19.10.05 in unser Leben!
Sein Lächeln und seine liebe süße Art, verzauberte uns jeden Tag!
Doch leider musste unser Schatz uns am 18.05.08 wieder verlassen und den Weg zu den Engeln gehen!
Nico starb an einem schlimmen Magen-Darm Infekt.

In Liebe Deine Dich immer im Herzen tragende Mama
Stefanie Engel

Nina Geppert   *10.02.2001   †22.01.2007

Nina kam als Zwillingskind mit einer seltenen Stoffwechsel-krankheit (Ornithin – Transcar-bamylase – Mangel ) auf die Welt.
Bei dieser Krankheit wird der Ammoniak im Blut nicht abgebaut und schädigt das Gehirn.
Nina benötigte  viele starke Medikamente und eine spezielle kalorienreiche und Eiweiß reduzierte Nahrung, welche über eine Magensonde gegeben werden musste.
Nur so konnte der Stoffwechsel ausgeglichen werden. Nach einer  schweren Operation fiel Nina in ein mehrwöchiges Stoffwechsel-Koma.
Als Nina wieder wach wurde, war sie körperlich und geistig behindert.
Trotzdem war Nina ein fröhliches und lustiges Mädchen.

Nina lebt in unseren Herzen weiter.

Nina

Patrizia   *06.01.1981   †05.08.2012

Patrizia

Patrizia war unsere einzige Tochter. Sie war ein offener und lebensfroher Mensch. Sie liebte besonders das Wasser, die Sonne und das Fliegen, das ihr allerdings zum Verhängnis wurde.
So verbrachten wir viele Jahre die Ferien in Italien am Meer. Da der Papa von Patrizia aus Italien stammte, lernte sie auch die italienische Sprache und englisch konnte sie auch mit den Freunden sprechen. Sie lernte schnell und gut und machte einen guten Abschluss als Einzelhandelskauffrau. Ihre zweite Stelle war dann im Arbeitsamt Coburg.
Aus ihrer Ehe gingen zwei Kinder hervor. Louis und Franziska wohnten mit ihr bei den Eltern, bzw. Großeltern, da sie in Scheidung lebte.

Am 05.08.2012 kehrte sie von einem Rundflug nicht mehr zurück. Das Flugzeug stürzte ab. Sie hinterließ ihre Eltern und ihre beiden kleinen Kinder.

Eine heile Welt brach zusammen und zurück blieben trauernde Eltern und Kinder. Zusätzlich zu allem Leid durften die Eltern ihre beiden Enkelkinder nicht mehr besuchen und sehen. Jeglicher Kontakt wurde von Seiten des Vaters der Kinder untersagt. Aus einer intakten Familie blieben nur noch Scherben zurück, an denen die Wunden immer wieder mal bluten.

Inzwischen durfte ich Menschen in der Selbsthilfegruppe der Verwaisten Eltern in Coburg treffen, die mir auf dem Weg der Trauer Hilfe und Trost vermitteln.

Waltraud Caniglia

Paul  *02.07.2002   †09.02.2011

Paul war mein absolutes Wunschkind. Mein erstgeborener Sohn Konrad war schon 16 Jahre alt, schon groß geworden. Ich wollte ein Kind nochmal ins Leben begleiten mit mehr Zeit und Bewusstsein.
Ich war überglücklich, Paul in den Armen halten zu dürfen. Als alleinerziehende Mutter achtete ich stets darauf, dass Paul auch zu seinem Vater Kontakt hatte. Das erste Jahr verging sehr schnell und ich musste wieder meinen Dienst als Krankenschwester antreten, um unser Leben zu finanzieren. Paul kam in die Krippe. Es war eine große Umstellung für uns.
Oft musste meine Schwester einspringen, die auch einem Sohn das Leben schenkte, vier Tage vor Paul. Das war ein großes Geschenk, weil die Jungen nun wie Geschwister aufwachsen konnten. Allerdings wohnten sie über 100 km von uns entfernt.

Kurz vor Paulis viertem Geburtstag bekam ich die Diagnose Brustkrebs. Ich verlor den Boden unter den Füßen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Vor lauter Fürsorge für meine Kinder hatte ich mich wohl selbst vergessen. Nach all den Therapien kehrte etwas Normalität ein und ich konnte eine Zeit ohne Arbeit mit Paul verbringen. Konrad ging schon eigene Wege.

Paul war ein besonders lernfähiges Kind. Ab dem dritten Monat konnte er schon stehen. Er hatte strohblondes Haar, war mit vier Jahren in der Sportgruppe seinen Gleichaltrigen immer voraus, konnte wunderschön sprechen und hat einfach alles kapiert. Mit 2 ¾ Jahren fuhr er Fahrrad. Das Inliner- oder Schlittschuh fahren, klettern, turnen und schwimmen war alles kein Problem. Paul war ein sehr guter Fußballspieler, spielte bei Herzberg 68 (Brandenburg) und hatte schon viele Pokale von seinen sportlichen Aktivitäten im Regal stehen. Seine größte Leidenschaft war das Ski fahren. Mit dreieinhalb ging ich mit ihm in Sölden/Oesterr. zur Skischule. Eigentlich war er noch zu klein. Doch mit meiner Hilfe schaffte er es und mit fünf Jahren war er dann nicht mehr zu bremsen und er entwickelte sich zu einem rasanten Skifahrer oder künftigen Rennfahrer. Er hat alles in sein kurzes Leben gepackt.

Am 03.02.11 entschieden wir uns für eine letzte Abfahrt auf dem Gletscher. Paul fuhr voraus und stürzte unglücklich auf der harten Piste und zog sich schlimmste Verletzungen im Gesicht zu. Er knallte mit dem Gesicht an den Pfahl eines Wegweisers. Es folgten die schlimmsten Stunden und Tage in meinem Leben. Pauli starb an einer Hirnembolie am Montag, den 07. Februar 2011 während oder nach der Kiefernoperation. Am Mittwoch, den 09.02. um 14.30 schalteten wir die Beatmungsmachine aus, nachdem mein Sohn Konrad mit seiner Frau von Hamburg in die Innsbrucker Klinik gereist waren, um von Pauli Abschied zu nehmen.
Ein Alptraum.......
Er erlebt seinen neunten Geburtstag nicht mehr.

Den irischen Segen gab ich ihm mit:
Möge dein Weg dir freundlich entgegenkommen,
der Wind nicht gegen dich stehen.
Möge das Licht dich leiten,
Wärme dich durchfluten.
Möge der Regen unsere Felder tränken.
Und bis wir einst uns wieder sehen,
halte Gott dich fest und geborgen in seiner Hand.

Paul

Peter Kohles   *01.05.1973   †12.01.1982

Peter

Peter war unser drittes Kind , dass wir zu unseren beiden Mädchen , adoptieren wollten. Wir nahmen ihn mit 4 Jahren auf .
Er war ein sehr liebebedürftiges Kind, hatte es aber nicht einfach, sich mit seinen Schwestern die auch 4 Jahre alt waren, nur mit einem Vierteljahr Unterschied, auseinander zu setzen . Doch er konnte sehr gut ausgleichen ging liebend gerne in den Kindergarten, er durfte endlich mal Kind sein .
Doch mit 5 Jahren, er fuhr gerade mit seinem Roller freudig herum, kam er an, war gestürzt und hatte blaue Flecken. Doch diese blauen Flecken sahen nicht natürlich aus. Ein schneller Besuch beim Kinderarzt gab die Gewissheit, Peter hatte Leukämie bekommen, nach einem Krupp-Husten. - Myeloische Leukämie.
Drei Jahre ein auf und ab. Doch Peter war immer offen für Vieles. Wann immer es möglich war, ging er zur Schule, machte sein Seepferdchen, lernte Radfahren. Unser Boxer Sascha, den wir uns als Welpen anschafften,  war eine gute Seele für die Kinder. Wir unternahmen Urlaubsreisen an die Adria, in die Berge und taten alles, so dass Peter zu einem fast normalen Kind heran wachsen konnte.
Doch diese verflixte Leukämie änderte laufend ihr Verhalten.
Und eines Tages war es dann die traurige Gewissheit, dass unser geliebter Sohn, der vermittelnde Bruder, sterben würde. Er selbst wusste es glaube ich, eher als wir.
Wir konnten bei ihm sein,  ihn in die Arme nehmen und seine kleine Seele verabschiedete sich von dieser Welt.

Sabine Langbein   *24.09.1960   †03.06.2003

Sabine war eine liebe junge Frau. Sie hatte kein leichtes Leben – sie war
alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen.
Sie erkrankte im Alter von 30 Jahren und starb nach 12 Jahren an ihrem Leiden.
Zwei Söhne im Alter von 15 und 16 Jahren hat sie hinterlassen. Für sie alleine hat
sie bis zuletzt gelebt.

Wir alle glauben, dass sie am Ende des Regenbogens auf ihre Lieben wartet.
Denn der Regenbogen ist die Verbindung von ihr zu uns.

Ihre Eltern, die Söhne Jens und Stefan, ihre Geschwister Ute und Jürgen.
Wir wünschen ihr, dass sie von guten Mächten wunderbar geborgen ist.

Sabine

Sandra   *12.02.1970   †06.04.1996

Sandra

Sandra war eine junge fröhliche Frau mit Stärken und Schwächen. Gleichzeitig konnte man ernsthafte Gespräche mit ihr führen. Ihre Familie war ihr wichtig und sie ging mit uns durch Höhen und Tiefen. Ihr Wunsch, Familie und Kinder zu haben, wurde ihr nicht erfüllt.

Sie liebte die Natur und Tiere. Diese Symbole kommen auch in ihrem Leben vor. Die Sonnenblume war ihre Lieblingsblume. Hell, leuchtend und fröhlich sollte ihr Leben sein. Der Schmetterling, der seinen Kokon abstreift, die Vögel, die sich in die Lüfte erheben.
Auf der anderen Seite gab es auch Steine auf ihrem Weg. Mal größere, mal kleinere. Immer wieder hat sie es geschafft, beruflich weiter zu kommen oder gute Freundschaften zu knüpfen.

Sandra war eine begeisterte Autofahrerin. Ich denke gerne an unsere gemeinsamen Fahrten.
Doch ausgerechnet das Auto wurde ihr zum Verhängnis. Am 29. März ist sie bei spiegelglatter Straße von der Fahrbahn abgekommen und hat sich schwerste Kopfverletzungen zugezogen.
Sie wurde mehrmals operiert, aber leider ohne Erfolg. Am Karsamstag ist sie von uns gegangen.

Liebe Sandra, ich bin mir sicher, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden. Das ist mein Glaube und mein Wunsch und ich weiß, er wird sich erfüllen.

Deine Mama

Silvia   *15.05.1978   †16.05.2003

Silvia war unsere einzige Tochter. Sie wurde in Polen geboren und im Alter von 3 ½ Jahren sind wir nach Deutschland übersiedelt.
Sie war ein fröhliches, unbeschwertes Kind und machte uns viel Freude.
Auch später war sie unser Sonnenschein.
Die Hauptschule verließ sie mit dem Quali. Sie war immer Klassensprecherin und sehr beliebt bei ihren Mitschülern und Lehrern.
Sie erlernte den Beruf der Bürokauffrau. Anschließend ging Silvia noch nach Bayreuth und holte die Mittlere Reife nach. Mit diesem Abschluss erlernte sie noch einen zweiten Beruf als Informatikerin.
Bis zuletzt war sie in diesem Berufszweig in Bamberg tätig.

Silvia liebte Tiere über alles. Sie hatte zwei Hunde, zwei Katzen und konnte sich ein Pferd zum Reiten ausleihen. Sie war sehr häuslich, machte schöne Handarbeiten und lebte über zwei Jahre mit ihrem Freund in einem eigenen Haus.
Ein großes Hobby war das Fahren mit dem Motorrad für sie. So ist sie auch einen Tag nach ihrem 25. Geburtstag mit der Maschine fortgefahren. Von dieser Fahrt kam sie nicht mehr nach Hause zu uns. Sie hat die Fahrt in den Himmel angetreten.
Unsere Herzen sind voller Trauer, aber auch voller Liebe. Wir glauben fest daran, dass wir uns einmal wiedersehen werden.

Eva Ludwiczak

Sylvia

Simon   *18.11.2000   †15.02.2004

Simon

Mein liebster Simon,
Du fehlst mir jeden Tag!
Als Du geboren wurdest, vor 6 Jahren, warst Du das kleinste und schwächste Baby, das ich mir damals vorstellen konnte. Wir lebten nur noch von einem Tag zum nächsten, manchmal von Stunde zu Stunde.
Als die Prognosen eintraten, vor denen wir uns so sehr gefürchtet hatten, weil wir dir - und uns - ein gesundes, unbeschwertes Leben gewünscht hatten, hast Du uns gezeigt, was es heißt, stark zu sein, hast tapfer gekämpft und uns mit Deinem Willen und Deiner Liebe Kraft gegeben. Die Kraft durchzuhalten, anzunehmen, immer neue Wege zu suchen und zu finden.
Wir waren so stolz auf Dich, dass Du uns ausgesucht hast, um Dich in Deinem Leben zu begleiten. Mit Deinem Lächeln, Deiner Empfindsamkeit hast Du uns gezeigt, wie lebenswert Dir alles war, was andere als Last empfunden hätten. So haben wir Pläne geschmiedet und uns auf eine gemeinsame Zukunft gefreut. Du warst unsere besondere Aufgabe.
Es war schwer zu verstehen, dass Du vor fast 3 Jahren dann doch einen anderen Weg gewählt hast. Wurde es zu beschwerlich für Dich? Hattest Du bereits alles erfahren, was Du von unserer Welt wissen wolltest? Wie es ist, Mama und Papa zu haben, einen Bruder und Großeltern? Wie sollen wir weitermachen ohne Dich? Was ist unsere Aufgabe jetzt?
Schwester Erika hat Dir einen Brief geschrieben, der das alles ausdrückt:
„Lieber Simon, wir wollten Dir laufen lernen, essen lernen, sprechen lernen und viele andere Sachen. Dabei haben wir vergessen, dass Du ein Engel bist, der nur zu Besuch bei uns war.“
Lieber Simon, du hast mein Leben bereichert, ich danke Dir für alles, was Du mich gelehrt hast. Ich will für Dich versuchen mein Leben hier sinnvoll weiterzuleben. Ich sehne mich nach Dir und freue mich auf unser Wiedersehen. Deine Liebe wird mich immer begleiten.
Deine Mama

 

Sophia Murolo   *30.03.2005   †25.05.2006

Sophia

Sophias Geschichte

Unser kleiner Sonnenschein Sophia kam am 30.03.2005 im Klinikum Coburg auf die Welt und wurde am nächsten Tag gleich in die Kinderklinik Erlangen verlegt. Es stellte sich dann nach und nach heraus, dass Sophia viele verschiedene Fehlbildungen hatte. Es fehlten ihr z.B. 6 Rippen, die Wirbelsäule und die Gefäße waren teilweise fehlgebildet, Magen und Darm haben nicht richtig gearbeitet, somit musste sie über Infusion und Magensonde ernährt werden und die rechte Lunge funktionierte kaum, was bedeutete, dass sie über fast 4 Monate beatmet werden musste. Das schlimme war, dass die Ärzte auch nicht so recht wussten, womit sie anfangen sollen und wir hörten immer wieder, dass sie nicht wissen ob und wie lang Sophia mit den ganzen Sachen leben kann. Aber unsere Sophia war eine ganz tapfere Kämpferin und hat alle 6 Operationen und die vielen lebensbedrohlichen Infektionen überstanden. Nach vielen Rückschlägen, Hoffen und Bangen, großen Ängsten, dass sie es nicht schafft, durften wir endlich nach 10 Monaten Klinik nach Hause. Es war eine schwere Zeit, in der uns Sophia immer wieder die Kraft gab weiterzumachen, in der wir aber auch viele liebe und gute Menschen kennen lernen durften. Sophia hatte sich trotz ihrer Behinderungen so gut entwickelt und war ein so fröhliches, zufriedenes und liebes Kind. Zu Hause mussten wir dann mit Sauerstoff, Sondenernährung usw. zurecht kommen, was aber gut klappte. Wir haben uns über jeden kleinen Fortschritt gefreut und es lief fast 4 Monate alles ganz gut.
Und dann kam der Sonntag im Mai als es ihr plötzlich schlechter ging. Am Dienstag mussten wir den Notarzt rufen, da sie kaum mehr ansprechbar war und Sophia kam mit ganz schlechter Atmung und wahrscheinlich ziemlichen Bauchschmerzen in die Coburger Kinderklinik. Die Ärzte tippten auf eine Lungenentzündung und sie musste wieder einmal beatmet werden. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag klappte die Beatmung endlich besser und sie war einigermaßen stabil. Am Donnerstag, den 25.Mai 2006 um 5 Uhr morgens bekamen wir einen Anruf vom Oberarzt, der uns sagte, dass es Sophia sehr schlecht geht. Als wir eine halbe Stunde später in der Klinik ankamen, war sie bereits gestorben. Letztendlich meinten die Ärzte, dass sie eine Lungenembolie hatte, weil die Herzfrequenz ganz plötzlich abgefallen ist und kein Medikament mehr geholfen hat. Wir haben Sophia noch Stunden im Arm gehalten und konnten es einfach nicht fassen, dass sie nicht mehr lebt. Wir waren doch alle so voller Hoffnung, dass sie es weiterhin schafft und ein lebenswertes Leben hat. Sophia war ein ganz besonderes Kind. Wir vermissen unseren kleinen tapferen Sonnenschein so sehr

Stefan Bayer    *24.01.1974    †08.04.2014

Stefan

Stefan war mein erstgeborener Sohn von Zwillingen. Er kam 65 Minuten vor seinem Bruder Uwe zur Welt. Voller Stolz sprach er von seinem kleinen Bruder, da er eine Stunde vor seinem Bruder das Licht der Welt erblickte.
Er hatte ein gutes Verhältnis zu Uwe und fühlte sich verantwortlich für ihn. Er war sein Beschützer.

Stefan war offen und hatte keine Probleme mit Menschen, die ihm fremd waren.

Er hat den Beruf des Tischlers gelernt. In den letzten Jahren war er im Bauhof Sonnefeld als Gemeindearbeiter tätig. Sein plötzliches Verschwinden hat die ganze Familie rat- und hilflos gemacht. Es waren die schlimmsten Wochen meines Lebens.

Vier Wochen später wurde er tot aufgefunden. Er hat seinem Leben durch Suizid ein Ende gesetzt. Wie verzweifelt muss er gewesen sein, um diesen Schritt zu gehen.

Inzwischen lebe ich seit 3 Jahren mit dem Tod von Stefan. Hilfe und Kraft durfte ich in der Gruppe der Verwaisten Eltern erfahren. Dafür bin ich dankbar.

Monika Bergner

Sven Braun   *03.04.1978   †04.08.2002

Sven war ein junger fröhlicher Mensch.
Er erlernte den Beruf des Zimmerers. Später wollte er den elterlichen Hof übernehmen,
weil es ihm Freude machte, frei und unabhängig zu sein.
Seine eigene Wohnung war schon eingerichtet. Der jüngere Bruder sollte von ihm ausbezahlt werden.
Seine große Liebe galt dem Motorradfahren. Doch die Maschine wurde ihm zum Verhängnis.
Nicht weit von seiner Wohnung verunglückte Sven tödlich.
Alle Pläne wurden von einer Minute zur anderen durchkreuzt. An der Unglücksstelle steht ein Kreuz  - ein Symbol zur Erinnerung – für ihn.
Nun fährt der Vater seine Touren alleine – aber Sven ist immer mit dabei – wenn Ronny nach
Assisi zur Wallfahrt mit fährt.

Svens Lieblingsfarbe war blau. Deshalb hatte Sven auch einen blauen Sarg. Auf ihm waren zwei weiße Tauben gemalt. Sie standen für Frieden und Freiheit.
Am Tag der Beerdigung waren plötzlich abends zwei fremde weiße Tauben zum Fressnapf der Enten und Hühner gekommen.
Wochenlang kamen sie jeden Tag zum Füttern. Eines Tages lagen von einer Taube die Federn herum. Sie wurde vom Marder geholt. Die andere ertrank im Wassertrog.
So wie sie plötzlich da waren, waren sie auch wieder verschwunden.

Sollte das ein Zeichen von Sven sein? Vielleicht bekommen wir eines Tages eine Antwort!

Sven

Tobias Schreiner   *30.09.1991   †08.10.1994

Tobias

Unser Sohn Tobias war die ersten 12 Monate ein absolutes Schreikind. Nach dem ersten Lebensjahr wurde er immer mobiler und fortan war er ein stets fröhliches immer lächelndes Kind.
Er hat viel gelacht, gegrinzt, mit mir geknuddelt und geschmust. Er folgte mir auf Schritt und Tritt und ich hatte ihn stets im Schlepptau. Tobias war vielseitig interessiert, denn er wuchs auf einem Bauernhof auf. Seine Fragen hießen ständig: „Warum ist das so, warum machen wir es so, warum – warum?
Ich sagte immer: „Frage mich doch keine Löcher in den Bauch. Er wollte viel und schnell lernen. Das war wohl auch der Grund, weshalb er nie schlafen wollte. Er hatte Angst, etwas zu verpassen.
Im Alter von 3 Jahren und 8 Tagen geschah dann das unfassbare Unglück.
Tobias war mit seinem Opa aufs Feld gefahren, um Rübenblätter zu holen. Sein Opa setzte ihn auf die nach hinten gerichtete Rücksitzbank. Als sie wieder zu Hause ankamen, hat Tobias wahrscheinlich versucht abzusteigen, oder er ist hinunter gefallen. Es sind nur Vermutungen, keiner hat es gesehen.
Als der Opa sich umdrehte, lag Tobias hinter dem Hänger auf dem Weg, der am Wohnhaus vorbei zum Stall führt. Tobias wurde vom Hänger überrollt.

Unser Sohn Tobias ist innerlich verblutet, da die Leber und die Milz gerissen waren und die Blutungen nicht gestillt werden konnten.

Unserere Herzen sind voll Trauer
Petra Schreiner

Ute Leonhardy   *23.06.1967   †11.09.1998

Ute war unsere jüngste Tochter. Sie war ein fröhliches, lebhaftes Kind. Da sie sehr musikalisch war, erlernte sie das Spielen auf der Querflöte. Das ermöglichte ihr, im Spielmannszug mit zu spielen. Vierzehn Jahre war sie dabei, wenn Umzüge und Konzerte statt fanden.
Das Lernen fiel ihr leicht und sie war auf dem Gymnasium. Inzwischen hatte sie viele Fehlzeiten, da sie immer wieder krank wurde. Das war auch der Grund, weshalb sie auf die Hauptschule wechselte. Dort machte sie ihren Quali und lernte anschließend den Beruf der Bürokauffrau. Zeitweise wohnte sie in Berlin und arbeitete dort.
Ute war auch sportlich aktiv und spielte Handball.
Inzwischen heiratete sie und Tochter Vanessa wurde geboren.
Leider ging die Ehe wieder auseinander.
Zuletzt war sie als Sekretärin im Tambacher Schloss tätig. Ihr Chef war sehr zufrieden mit ihr, denn sie war gewissenhaft.
Leider kehrten die Krankheiten und ein gestörtes Essverhalten wieder zurück von denen sie sich nicht mehr erholte. Sie starb im Alter von 31 Jahren. Ihre Tochter ist inzwischen 20 Jahre alt und ist ihrer Mutter sehr ähnlich. Wir sind froh, dass wir eine Enkeltochter von unserer Ute haben.

Ute

Wolfi   *09.07.1971   †12.03.1993

Wolfi

Das Leben von Wolfi dauerte nur 21 Jahre, und trotzdem war es ein intensives, reiches Leben.
Besonders in den letzten Jahren schien ihm die Zeit davon zu laufen. Die Prüfung zum Versicherungsangestellten war gerade beendet als er mit einem Freund einen USA Trip machte.
Anschließend fuhr er mit seinem etwas älteren Bruder und ihren Freundinnen nach Norwegen in einem alten Bus.
Und die vielen Fahrten nach Assisi mit Freunden der Teestube und Jugendgruppe von St. Hedwig.
Aber auch alleine mit seinem Motorrad fuhr er nach San Masseo – Assisi.
Immer wieder kam er angefüllt mit neuen Ideen zurück. Stets war er auf der Suche nach mehr Menschlichkeit. Er liebte das einfache Leben, die Natur und die Menschen. Er hatte eine besondere Gabe, Jugendliche um sich zu scharen und mit ihnen zusammen zu sein.
Seine sportlichen Erfolge schon als Jugendlicher im Tischtennis waren enorm.  Hunderte Urkunden und Pokale stehen einsam auf dem Regal.
Nach seiner Lehre stand der Zivildienst an. Es war ganz selbstverständlich für ihn, es seinem Bruder gleich zu tun und so kam er nach St. Martin in Nürnberg in die Pfarrgemeinde.
Dort versorgte er alte und kranke Menschen in der Gemeinde. Er war beliebt in seiner ruhigen und heiteren Art. Eine kranke Frau saß im Rollstuhl. Sie war das Geißlein und er der Wolf. Sie wollte er mit zu uns in den Garten bringen. Dazu kam es leider nicht.
                Denn am Freitag, den 12.03. 1993 wurde sein Leben jäh beendet. In seinem Zivizimmer ist Feuer ausgebrochen und er überlebte den Schwelbrand nicht.
Bis dahin konnten wir uns nicht vorstellen, mit so einer Situation einmal konfrontiert zu werden.
Wir verloren unseren Sohn, unsere Tochter und Sohn den Bruder, die alten Großeltern den Enkel und die vielen Freundinnen und Freunde einen echten Kumpel.
                Selbst heute,  nach 17 Jahren, tut es immer noch weh. Denn er fehlt uns so sehr! Die Welt ist leer ohne ihn.